Kita Krümelkiste

Veranstaltungen

Heute keine Veranstaltungen.

Wir sehen Kinder als selbsttätige Lerner, die sich das Wissen über sich selbst, über andere und die Welt selbst aneignen und haben Respekt und Achtung vor dem, was sie leisten. Für ihre Entwicklung brauchen Kinder Freiräume, sich zu entdecken und auszuprobieren und ebenso Geborgenheit, Verlässlichkeit und emotionale Sicherheit.

Wir Erzieher:innen sehen uns als Beziehungsperson der Kinder, die sie auf ihren individuellen Bildungsprozessen begleiten, ihnen Halt und Orientierung bieten, im engen Dialog zu ihnen stehen, sie herausfordern und auch etwas zumuten und für eine sorgsame und offene Auswahl und Gestaltung der Umwelt sorgen. Wir verstehen uns dabei auch als selbst Lernende neugierig, forschend, wissbegierig, an uns selbst Fragen stellende, dem Menschen zugewandte Person, die damit auch modellhaft auf Kinder wirkt, ohne zu belehren.

Konzept und Ziele

Wie denken wir? Was machen wir?

Probieren geht über studieren

Das Lernen der Kinder in der Krümelkiste findet „offen" statt. Das bedeutet, die Kinder entscheiden was sie tun wollen und womit sie spielen wollen. Die Erzieher:innen versuchen das aufzunehmen und zu unterstützen, was von den Kindern kommt. Was es also nicht gibt, sind Aktionen wie „heute basteln wir alle einen Papierflieger". Diese „Kindorientierung" in der Krümelkiste geht davon aus, dass ein zweijähriges Kind eben nicht gleich einem zweijährigen Kind ist, sondern dass das Lernen der Kinder in hohem Maße individuell ist – und damit eben auch in unterschiedlichem Tempo verläuft. Das bedeutet: „Mit drei Jahren muss der aber trocken sein" wird es in der Krümelkiste ebenso nicht geben - Kinder, die ein Interesse am Töpfchen zeigen, werden aber in allen Belangen von den Erzieher:innen unterstützt.

Aus eigenem Antrieb aktiv werden

Wenn ein Kind auf ein Klettergerüst oder eine Schaukel will, auf die es selbst noch nicht raufkommt, werden die Kinder in der Krümelkiste z. B. nicht einfach draufgesetzt. Der eigene Antrieb, der Stolz beim Gelingen und auch die Notwendigkeit zur Unfallverhütung sind Überlegungen, die hierzu führen. Wir werden in dieser Kita Kinder vieles selber machen lassen, was Zuhause nicht unbedingt immer funktioniert. Die Selbständigkeit der Kinder ist eines der wichtigen Erziehungsziele. Die dadurch entstehenden Freiräume bedürfen bei über hundert Beteiligten aber eben auch festen „Regeln". Diese gibt es in der Krümelkiste natürlich auch, sie reichen von „weichen" Ritualen, wie dem gemeinsamen Morgenkreis, bis hin zu „harten" Regeln, wie z. B. der „Roten Hand" an der Tür zur Straße, die deshalb auch nicht verschlossen ist oder an Spielgeräten, die nicht benutzt werden dürfen.

Gut angebunden in die Freiheit

Grundlage für all das ist, dass die Kinder in der Krümelkiste „gute Beziehungen" haben. Also auch einfach gerne in die Kita gehen. Damit sind nicht nur die Freundschaften der Kinder untereinander gemeint, sondern auch die zu den Erzieher:innen. Ein emotionaler Halt als Grundvoraussetzung für Trost, sich geborgen fühlen und gemeinsames Lachen ist mit das Wichtigste für unsere Kinder in der Krümelkiste. Ein Satz aus dem pädagogischen Konzept bringt dies noch deutlicher zum Ausdruck: „für uns (ist) die Beziehung zu und mit den Kindern die wertvollste und wichtigste Grundlage unserer Arbeit."

 

Wie kommen wir dazu?

Natürlich sind nicht alle Erzieher:innen gleich, sie unterscheiden sich in ihrer Art, ihrem Stil und in ihren Herangehensweisen. Diese Vielfalt betrachten sie als Wert. Auf der anderen Seite sollte das, was sie im Kitaalltag tun und für richtig halten für die Kinder nachvollziehbar und vor allem vorhersehbar sein. Das ist ganz ähnlich wie im privaten Umfeld. Wenn der Eine „Nein" sagt und der Andere „Ja" sagt ist oft eine Verständigung über Grundsätzliches gefragt.

Eine Verständigung über Grundsätzliches in unserer Kita stellen die für uns handlungsleitenden Rechte der Kinder dar. Diese sind im einzelnen: Jedes Kind hat das Recht:

so akzeptiert zu werden, wie es ist

auf aktive, positive Zuwendung und Wärme

zu essen und zu trinken, wenn es Hunger und Durst hat, aber auch das Recht zu lernen, die eigenen Bedürfnisse im Sinne einer gesunden Entwicklung zu regulieren
auf einen individuellen Entwicklungsprozess und das eigene Tempo dabei
vielfältige Erfahrungen zu machen und eine überschaubare, anregungsreiche Umgebung erkunden zu können
darauf, aktiv soziale Kontakte zu gestalten und dabei unterstützt zu werden
auf Hilfe und Schutz bei der Verarbeitung von gewalttätigen, zerstörerischen und belastenden Situationen
auf Spielen und darauf, sich die Spielgefährten selbst auszusuchen
in Ruhe gelassen zu werden und sich zurückzuziehen, zu schlafen, wenn es müde ist, aber nicht „schlafen zu müssen"
auf selbstbewusste verantwortungsvolle und engagierte Bezugspersonen, die in ihren Absprachen verlässlich und einschätzbar sind
zu lernen, mit Gefahren umzugehen
die Konsequenzen des eigenen Verhaltens erfahren zu lernen, sich mit Forderungen auseinanderzusetzen
wenn es sich verrannt hat, sich einigelt, Unterstützung zu erfahren, um wieder aus sich herauszukommen

 

Wie läuft das ab?

Die Kita hat zwei Bereiche: Den Zwergenbereich und den offenen Bereich. Die meisten unserer Kinder werden im Zwergenbereich starten. Dieser liegt vom Eingangsbereich aus gesehen rechts und umfasst die zwei Räume Spielkiste und das Zwergenstübchen sowie ein eigenen, abgetrennten Bereich im Garten. Der Eingangsbereich, der Bauraum, das Atelier, der Bootsraum, diverse Nebenräume, der Bewegungsraum, der Vorschulraum, der Gang, der Garten und der Essensbereich stellen den offenen Bereich dar.

Die pädagogische Grundlage ist in beiden Bereichen die gleiche, das unterschiedliche Alter der Kinder hat aber eine unterschiedliche Schwerpunktsetzung zur Folge. So gibt es in beiden Bereichen Gemeinsames (wie z. B. die Morgenrunden) aber auch Unterschiede (z. B. allein schon den gesetzlich unterschiedlich vorgeschriebenen Betreuungsschlüssel).

Der Tagesablauf lässt sich am besten in drei Phasen erläutern:

In der Zeit vor neun Uhr ist die Warmlaufphase in der Kita. Es sind noch nicht so viele Kinder da und deshalb sind auch noch nicht alle Räume geöffnet. In dieser Zeit wird auch gefrühstückt. Die Zwerge frühstücken im Zwergenbereich, die größeren im Essensbereich im Bootsraum.

In der Hauptphase zwischen neun und drei Uhr läuft die Kita auf vollen Touren. Alle Kinder sind da und alle Haupträume sind geöffnet. Montags und freitags finden in allen Räumen die Morgenkreise statt.

In den Morgenkreisen werden gemeinsam mit den Kindern besprochen, welche Ereignisse oder Situationen die Kinder oder Erzieher:innen beschäftigen (z.B. Eingewöhnung) bzw. welche Aktivitäten, Ausflüge oder Projekte die Kinder oder Erzieher:innen in näherer Zukunft vorhaben. Es wird gesungen, gespielt und gelernt.

Wer zu diesem Zeitpunkt die Kita betritt wird den Eindruck haben er wäre in einer Schule. Die Gänge und der Eingangsbereich sind leer, es ist ruhig und man sieht kein Kind. Alle sind in ihren Räumen, die Türen sind zu.

Gegen 10:00 Uhr öffnen sich die Türen im offenen Bereich und die Kinder haben die Möglichkeit sich selbst zu entscheiden, in welchen Raum sie gehen und womit sie sich beschäftigen wollen. Die Erzieher:innen besetzen die offenen Räume und unterstützen die Kinder bei ihren Interessen. Die in den Morgenkreisen bekanntgegebenen Angebote und Projekte finden jetzt statt. (z. B. Yoga, Hengstenberg, Basteln, Projekte drin und draußen) Im begrenzten Rahmen gehen manche Kinder auch den Zwergenbereich besuchen.

Ab 11.00 Uhr beginnt das Mittagessen. Dies findet im Bootsraum in mehreren Gruppen nacheinander statt und geht bis 13:00 Uhr dabei können die Kinder die Gruppen selber wählen. Bei den Zwergen wird in den Räumen gegessen. Anschließend wird abgeräumt und sauber gewischt. Einige Kinder, sogenannte Mittagskinder, werden um diese Zeit abgeholt.

Bei den Zwergen geht es nach dem Mittagessen so gegen 12:00 Uhr für die meisten zum Mittagsschlaf. Auch größere Kinder haben die Möglichkeit zu schlafen. Um 12.30 Uhr besteht die Möglichkeit zum Ausruhen in der Kuschelrunde.

Das anschließende Vesper beginnt für die jüngeren um 13:00 Uhr für die älteren um 14:00 Uhr.

Um 15:00 Uhr ist Rushhour. Zu diesem Zeitpunkt werden viele Kinder abgeholt und im Eingangsbereich ist richtig was los.

Wer jetzt in die Kita kommt wird glauben er ist auf dem Jahrmarkt. Kinder, Eltern, Erzieher:innen, lachen, rennen, anziehen und suchen. Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei und es beginnt die dritte Phase:

In der Zeit nach 15:00 Uhr sind es wieder deutlich weniger Kinder und die ersten Räume werden auch wieder geschlossen. Die Gruppen verschmelzen immer weiter und am Ende konzentriert sich alles nur noch auf einen Raum.

Später am Tag ist aber dennoch oft noch Licht in der Kita zu sehen. In den späten Stunden finden Weiterbildungen für das Personal oder Elternabende statt, der Kitaausschuss tagt oder Besprechungen sind durchs Fenster zu sehen. Noch später fegt dann noch der Reinigungstrupp durch die Kita bis dann irgendwann Ruhe einkehrt.

Wie kommt mein Kind da durch?

Im Verlauf des Kitalebens unserer Kinder sind so manche Übergänge zu vollziehen. Auf die Wichtigsten wollen wir hier noch kurz eingehen:

Vom Elternhaus in die Kita

Die Kita orientiert sich an einer Eingewöhnungszeit von ca. 4 Wochen in denen ihr oder eine andere wichtige Bezugsperson euer Kind im Sinne einer sanften Eingewöhnung begleitet. Am Anfang mit euch zusammen eine kurze Zeit, dann länger und immer öfter auch ohne euch. Die Eingewöhnung ist gelungen, wenn der/die Erzieher/in zur Bindungsperson eures Kindes in der Kita geworden ist.

Vom Zwergenbereich in den offenen Bereich

Zeigt ein Kind Mut und Selbstbewusstsein, den Zwergenbereich zu verlassen, wird es durch eine/n Erzieher/in aus dem offenen Bereich feinfühlig und liebevoll aufgenommen und begleitet. Dabei gibt das Kind das Tempo an, auch in der Art und Weise mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen und die Funktionsräume für sich zu erkunden. Wenn auch hier das Kind die Bestätigung seiner Bedürfnisse erfährt und zu der begleitenden Erzieher:in eine Bindung aufgebaut hat, kann es souverän in der gesamten Kita aktiv werden. Die Teilnahme an den Morgenkreisen im offenen Bereich begünstigt den Prozess des allmählichen Übergangs.

Von der Kita in die Grundschule

Die Kinder erleben den Übergang vom Kindergartenkind zum Schulkind als wichtige Veränderung und kommen damit vorab schon durch das Miterleben bei anderen Kindern unmittelbar in Berührung. Die Kinder werden von den Erzieher:innen bestärkt in derzeitigen und zukünftigen Situationen selbstbestimmt, sozial kompetent und kreativ zu handeln. Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzung für den Übergang in die Grundschule.

Die in der Kita, aber auch in der Familie erworbenen Kompetenzen, geben dem Kind Sicherheit, die neuen Herausforderungen mit Selbstvertrauen und Motivation zu meistern. Wir erachten es für sehr wichtig, dass die Kinder im Vorfeld eine Grundschule kennenlernen. Sie erleben als „Schüler" eine Unterrichtsstunde, erleben die Schüler:innen, Lehrer:innen, Erzieher:innen und den Hausmeister, das Schulgebäude, die Turnhalle und den Schulhof.

Wir möchten, dass jedes Kind unsere Einrichtung verlässt, verbunden mit der Lebens-(Beziehungs-) erfahrung: mein/e Erzieher/in hat mich gemocht, er/sie hat mir vieles zugetraut und mir Verantwortung übertragen. Ich konnte mich anlehnen und durch ein „nein" abgrenzen, Fehlschläge wurden als „normal" gesehen und ich bin getröstet worden.

Die Erzieher:innen suchen das intensive Gespräch mit den Eltern und der Grundschule, standardisierte Entwicklungsbögen zur Schulfähigkeit werden in der Kita Krümelkiste als unzureichend abgelehnt.

Beobachten und Dokumentieren

Zu einer der wesentlichen Aufgaben der Kita gehört die Beobachtung jedes Kindes, um Lebensthemen und den Entwicklungsverlauf der Kinder zu erfassen. Kurz, die Selbstbildung sichtbar zu machen.

Durch das Beobachten jedes einzelnen Kindes in regelmäßigen Abständen sind die Erzieher:innen aussagefähig zum Entwicklungsstand bzw. –verlauf jedes Kindes. Im Gespräch mit dem Kind kann wahrgenommenes hinterfragt werden und somit für Transparenz des Bildungsprozesses gesorgt werden. Das macht der/die jeweilige Bezugserzieher/in als primäre/r Ansprechpartner/in für das Kind und seine Eltern.

Die Analyse der Beobachtungen bezieht sich auf Fragen wie: welches Engagement oder Interesse ist sichtbar, wie hält das Kind den Herausforderungen stand, wie drückt es sich aus und woran ist seine Mitwirkung in einer Lerngemeinschaft erkennbar? Dahinter stecken die notwendig werdenden Kompetenzen des Kindes (Ich-, Sozial- Sach- und Lernmethodische Kompetenz). Der fachliche Austausch im Team über die einzelnen Kinder erfolgt regelmäßig.

Die Beobachtungen und deren Analyse sind die Grundlage für die Entwicklungsgespräche, welche die Bezugserzieher:innen mit dem jeweiligen Kind und den Eltern führt und münden in eine große Bildungsgeschichte, die das Kind 1x im Jahr von seinem/r Bezugserzieher/in erhält. Diese große Bildungsgeschichte ist Bestandteil eines sogenannten Bildungsbuches/Portfolio oder Buch des Kindes.

Jedes Kind gestaltet sich sein Bildungsbuch nach eigenen Vorstellungen und gibt diesem Buch einen Namen. Weiterhin enthalten sind Selbstzeugnisse des Kindes, die sogenannten „Goldkörner", kleine Lerngeschichten von Erzieher:nnen oder Eltern und Notizen von den 2x jährlich stattfindenden Bildungsinterviews.

Jedes Kind unserer Einrichtung erhält die Möglichkeit, seine Kitazeit von der Eingewöhnungsphase bis zur Einschulung mit seinem Bildungsbuch/ Portfolio festzuhalten, um seine ganz persönlichen Entwicklungsschritte zu dokumentieren. Selbstbestimmt entscheiden die Kinder, wer berechtigt ist, hineinsehen zu dürfen und wer nicht. Selbstbestimmt entscheiden die Kinder, was an wichtigen Produkten, Zeichnungen, Kommentaren, Aufnahmen hineinsortiert und später wieder aussortiert wird. Das Bildungsbuch verdeutlicht dem Kind seine Potenziale und lässt Fragen entstehen, die nach Antworten verlangen: „Was kann ich schon?" oder „Was will ich noch lernen?"

Über das Bildungsbuch können Eltern - Kind, Erzieher:in - Kind, Kind - Kind, Eltern - Erzieher:in gleichermaßen ins Gespräch kommen und Rückschlüsse ziehen, welche Entwicklungswege beschritten wurden.

Was können wir als Eltern tun?

Das gleiche wie daheim auch: Sich absprechen, Zusammenarbeiten

Die beiden Lebenswelten der Kinder in der Kita einerseits und in der Familie anderseits bedingen eine umfassende Abstimmung gemeinsamer Grundauffassungen von Bildung, Erziehung und Betreuung (Dialogische Zusammenarbeit) und das Herausarbeiten von unterschiedlichen Ansichten – dazu ist eine intensive Kommunikation zwischen Eltern und Kita wichtig.

In der Kita Krümelkiste arbeiten Träger, Erzieher:innen -Team und Eltern eng zusammen. Anregungen und Kritik der Eltern sind ebenso erwünscht wie Hospitationen, die Anwesenheit in der Eingewöhnungsphase der Kinder und unsere Beteiligung an Aktionen, Projekten und gemeinsamen Unternehmungen.

Wir als Eltern sind als Experten für unser Kind gefragt und somit in alle, die Entwicklung unseres Kindes betreffenden Angelegenheiten mit einzubeziehen. In der Gestaltung der Übergänge (Eingewöhnung, Übergang in den offenen Bereich und Übergang in die Schule), sowie des Bildungsbuches pflegen wir einen intensiven und engen Austausch zwischen Eltern und Kita.

Die Erzieher:innen bemühen sich, möglichst täglich, kurze Sequenzen aus dem Tagesgeschehen uns Eltern mitzuteilen. Hier kann es durchaus passieren, dass die Eltern von einer/m anderen Erzieher/in als des/r Bezugserziehers/in Informationen über das Kind erhalten. Dieses Zugehen auf uns ist zur Selbstverständlichkeit geworden.

Weitere Informationen zu aktuellen bzw. bevorstehenden Projekten, Ausflügen, Festen oder anderen Veranstaltungen werden uns Eltern und den Kindern an der Info-Wand mitgeteilt. Auch dort ist die Mitwirkung der Eltern willkommen.

Für uns Eltern besteht die Möglichkeit, zu bestimmten Informationen ein persönliches Gespräch mit einer Erzieher:in oder der Kita-Leiterin zu suchen, um sich diese näher erläutern zu lassen oder Probleme anzusprechen.

In Konflikt- und Krisensituationen sind die Erzieher:innen und die Kita-Leiterin jederzeit bereit, Raum und Zeit für ein Gespräch zu schaffen.

Organisatorische Hinweise finden sich deutlich sichtbar im Eingangsbereich. Die Leiterin führt einmal wöchentlich eine Elternsprechstunde durch.

Zweimal im Jahr gibt es Elternabende in den jeweiligen Räumen, zusätzlich gibt es thematisch ausgerichtete Elternabende/-begegnungen, die sich mit einem Thema auseinandersetzen, das vorab auf seine Bedeutsamkeit für Eltern mittels Wunschliste überprüft wurde.

1x im Jahr findet ein kitabezogener, nicht öffentlicher, Elternabend statt, für die Eltern, deren Kind sich ein Jahr vor der Schule befindet. Für deren Ausgestaltung fühlt sich ein/e Erzieher/in verantwortlich, die auch die Arbeit in der sogenannte Vor(der)schule-Gruppe koordiniert.

In der Kita gibt es für jede Bezugsgruppe eine/n Elternsprecher/in. In der gesamten Kita gibt es drei gewählte Elternvertreter:innen, die im Kitaausschuss stimmberechtigt sind. Sie vertreten die Interessen der Eltern gegenüber dem Träger und dem Team der Erzieher:innen und arbeiten im Sinne des KitaG an der Gestaltung des pädagogischen Konzeptes und den bedarfsgerechten Öffnungszeiten mit. Die Sitzungen des Kita-Ausschusses sind für alle interessierten Eltern, deren Kinder in der Kita betreut werden öffentlich.

Wer noch genaueres über das dahinter stehende pädagogische Konzept erfahren möchte, kann dies tun, in dem er sich das Konzept aushändigen lässt oder sich mit den Erziehern:innen unterhält.

Warum arbeiten wir nach Pikler und Hengstenberg?

Vom Wert der Ruhe-Entschleunigung im Kita - Alltag

„Das Hasten - fast schon ein Zeichen unserer Zeit - beginnt für viele Kinder gleich frühmorgens. Der Bus geht, und die Eltern treiben sie an, sie sollen sich beeilen. Widerstrebend gehorchen sie. Diese Art der Eile gegen inneren Widerstand nimmt ihnen den Atem. Dabei braucht schnelle und flinke Bewegung keinen Verlust an Lebendigkeit zu bedeuten. Wer aus Freude zur Schule läuft, kommt nicht abgehetzt an." (Elfriede Hengstenberg, Entfaltungen - Bilder und Schilderungen aus meiner Arbeit mit Kindern)

Gesellschaftliche Entwicklungsbesonderheiten von Vorschulkinder in unserer Zeit

Früher war alles besser! Ein geflügelter Satz doch ist er gar nicht so weit hergeholt. Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass unsere Kinder in der heutigen Zeit eine verminderte Gesundheit und eine geringere körperliche und geistige Leistung aufweisen. Dies lässt sich sehr deutlich an den sportlichen Leistungen in der Schule erkennen.

Nicht nur die Sportlehrer können einen Rückgang von Kondition und Koordination erkennen, auch ein direkter Vergleich der Ergebnisse mit denen einiger Jahre zuvor zeigt, dass die Leistungen deutlich abgenommen haben. Je älter die Kinder werden, desto mehr nimmt auch die Differenz zu den Leistungen Gleichaltriger früherer Jahre zu. Gleichzeitig zu diesen abnehmenden sportlichen Leistungen steigt nicht nur die Anzahl der Allergien bei Kindern, sondern auch Sprach- und Bewegungsauffälligkeiten nehmen zu.

Auch die PISA-Studie zeigt deutliche Defizite unserer Kinder im kognitiven Bereich. Daraus lässt sich schließen, dass körperliche und geistige Leistungen Hand in Hand miteinander gehen. Das zeigt unter anderem eine Studie des Ministeriums für Bildung Jugend und Sport, bei der eine direkte Verbindung zwischen Schulleistung und Balancefähigkeit nachgewiesen wurde.

Doch wo rühren diese Unterschiede her?

Diese Frage beantwortet die Hirnforschung. Verschiedene Arbeitsgruppen in Nordamerika konnten einen Zusammenhang zwischen der Größe des Gehirns und dem IQ der untersuchten Personen herstellen. Neben diesen Zusammenhängen konnte auch eine höhere Nervenleitgeschwindigkeit bei intelligenteren Personen beim Problemlösen festgestellt werden. Laut diesen Untersuchungen ist die Intelligenz also von der Übertragungsgeschwindigkeit von Reizen im Gehirn abhängig. Doch was bestimmt wie hoch diese Geschwindigkeit ist? Wie kann man diese fördern? Bei Neugeborenen sind im Nervensystem noch wenige Vernetzungen vorhanden, die die Hirntätigkeit darstellen. Die meisten der Vernetzungen die Erwachsene besitzen, werden bis zum Alter von 10 Jahren geschaffen. Die Art und Anzahl der Vernetzungen hängt ganz von den Erlebnissen des Kindes in diesen Jahren ab. So werden die meisten Vernetzungen geknüpft, wenn Kinder Bewegungen durchführen, die mehrere Hirnbereiche gleichzeitig ansprechen.

Fazit:Je vielseitiger sich Kinder in den ersten 10 Jahren bewegen, desto besser entwickelt sich das Gehirn und desto höher sind schulische Leistungen. Der Schlüssel sind also die Reize von außen. Soweit zur statistischen und neurologischen Grundlage doch warum haben wir in unserer Gesellschaft heute diese leistungsmäßigen Rückstände?

Wie sieht denn der Alltag eines Kindes heute aus im Vergleich zu früher?

Wenn es morgens zur Kita oder zur Schule geht, wird das Kind mit dem Auto gefahren. Immerhin geht es ja auch schneller, als zu laufen und man kann sein Kind sicher absetzen. In der Schule sitzen die Kinder meist den ganzen Tag und können sich wenig bewegen. Auch zum Abholen nimmt man natürlich wieder das Auto. Zu Hause angekommen haben die Eltern meist zu tun und nicht selten kommt es vor, dass sich das Kind vor den Fernseher setzt und zu viel Zeit dort verbringt. Vielleicht ist es auch ein Computer oder eine Spielkonsole mit der das Kind sich beschäftigt. Und selbst wenn es zu anderen Spielzeugen greift, bleiben unsere Kinder heute meist im Haus.

Doch wie haben sich Kinder vor zwanzig Jahren beschäftigt,

als Fernseher noch kaum Sendungen für Kinder anboten, Computer noch nicht benutzerfreundlich genug waren und Spielkonsolen auch erst in den Kinderschuhen steckten? In Zeiten wo das Angebot an Spielzeug in den Läden viel kleiner war als heute? Zwar saßen die Kinder auch vor zwanzig Jahren schon den ganzen Tag in der Schule und haben sich kaum bewegt, jedoch sind kaum Eltern auf die Idee gekommen ihre Kinder zur Schule zu fahren. Sie sind einfach selbst los, ob mit dem Rad oder zu Fuß. Und auch nach der Schule blieb kaum ein Kind zu Hause sondern spielte draußen mit seinen Freunden. Und wenn es doch zu hause blieb, dann spielte es immerhin im Garten.

Und die Kinder haben sich mit dem beschäftigt was sie gefunden haben. Sie sind auf Bäume geklettert, auf Mauern balanciert oder durch die Gegend gerannt. So haben sie ihre Umgebung selbstständig erkundet und eine Menge Bewegungskompetenzen ausgebildet. Kein Wunder, dass sie bessere sportliche Leistungen erbringen, wenn diese ihr Alltag sind. Wer hat nicht als Kind mit seinen Freunden mal ein Wettrennen gemacht? Genau diese Dinge sind es, die die Kinder fördern und die heute immer mehr vernachlässigt werden. Auch haben Kinder immer weniger Möglichkeiten zu spielen.

Durch enge Bebauung der Wohnorte werden natürliche Spielplätze zerstört und unsere Kinder immer mehr eingeschränkt. Es liegt an uns, unseren Kindern die Spielbewegungsmöglichkeiten zu geben durch Raum und Zeit und sie in diesen Dingen nicht immer mehr einzuschränken.

Umgang mit Zeit

Wir leben in einer Kultur der „Beschleunigung". Alles muss immer schneller, in immer kürzerer Zeit geleistet, produziert, erreicht oder erledigt werden. Davon ist natürlich in besonders hohem Maße unsere Arbeits- und Berufswelt betroffen, aber auch unser Freizeitverhalten wird immer mehr von den Auswirkungen dieses Beschleunigungswahns beeinflusst. Diese Entwicklung hat mit der aufkommenden Industrialisierung ihren Anfang genommen und ein Ende ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch lange nicht abzusehen. Im Gegenteil: Zunehmend scheint sich dieser Trend in seiner ganzen Massivität und Wucht gegen den Menschen selbst zu richten. Hektik, Leistungsdruck und Stress nehmen zu und wirken sich für eine wachsende Zahl von Menschen als gesundheitsgefährdend oder gar lebensbedrohlich aus. Die Liste der entsprechenden Zivilisationskrankheiten belegt dies gleichermaßen eindrucksvoll wie alarmierend. Einen entscheidenden Anteil daran hat nicht nur das von ökonomischen Interessen bestimmte Streben nach immer höherer Effizienz durch neue Management- und Organisationsmethoden, sondern auch die Erfindung immer „zeitsparender" Techniken bzw. Technologien vor allem in den Bereichen Mobilität, Kommunikation und Information.

Der fragwürdige Umgang mit der Zeit in unserer Kultur hat längst das Maß des Menschlichen überschritten! Salopp gefragt: Ticken wir noch richtig? Nicht die Zeit ist es, die uns fertig macht, sondern das Tempo. Da können immer mehr Menschen einfach nicht mithalten. Dazu ein Beispiel aus der Welt des Sports: Der Kampf um die entscheidende Millisekunde, die Sieger und Besiegter voneinander unterscheidet, führt im modernen Profisport offensichtlich dazu, dass Leistungssteigerung mit fast allen Mitteln betrieben wird. Der Mensch stößt also an seine Grenzen, mit seinen normalen Fähigkeiten kann er kaum noch Sieger werden.

Am nachhaltigsten haben sich die Möglichkeiten und damit auch unsere Gewohnheiten der Kommunikation und Information gewandelt und damit zu einer Veränderung in vielen Lebensbereichen geführt. Eine Flut von Informationen, Bildern und Daten erreicht uns tagtäglich über Fernsehen, Radio, Computer, Internet und Handy – überall sind wir erreichbar und alles ist miteinander vernetzt. Längst haben Medienexperten ein generationsspezifisches Kommunikations- und Informationsverhalten und eine damit entsprechend geprägte Mediennutzung festgestellt. Während die ältere Generation nur schwer Zugang zu den neuen Medien findet, wachsen Kinder und Jugendlichen mit Computerspielen, Fernsehen und Internet auf, sind es gewohnt, sich in virtuellen Räumen und Welten zu bewegen.

Doch wer bringt ihnen das bei, wer begleitet sie dabei? In einer solchen, von Neugierde geleiteten und somit unbefangenen Mediennutzung stecken viele Gefahren, auf die wir bis heute – gerade in den Schulen – nicht mit einer angemessenen Medienerziehung – reagieren, um mit Schülerinnen und Schülern ihr Medienverhalten kritisch zu reflektieren. Schließlich droht nichts geringerem als „der Verlust der Kindheit", wie es der bekannte Medienkritiker Neil Postman schon vor Jahren postulierte.

Gerade dieses letzte Beispiel zeigt, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besonders stark von den Auswirkungen dieser Kultur der Beschleunigung betroffen sind, da sie erst noch lernen müssen, mit Hektik, Leistungsdruck und Stress umzugehen, lernen müssen, aus einer Vielzahl an Angeboten und Möglichkeiten auszuwählen, also Entscheidungen zu treffen, sich zu orientieren und einen Überblick zu verschaffen. Gerade auch in den Schulen ist zu spüren, dass die Leistungsanforderungen zu nehmen und immer kürzerer Zeit immer mehr gelernt werden muss. Entsprechend werden die Lehrpläne komprimiert und zur Zeit sogar die Schulzeit in den weiterführenden Schulen verkürzt, in dem das 13. Schuljahr abgeschafft wird. Der wachsende Wettbewerb im vereinten Europa und die Folgen der Globalisierung lassen grüßen.

Wenn es denn stimmt, dass „alles seine Zeit" hat, und wir heute ergänzend dazu feststellen müssen: „Nur der Mensch hat sie verloren", dann kann das Ziel nur heißen „entschleunigen – verlangsamen – innehalten".

Nach Björn Uwe Rahlwes, Pfarrer und Dozent am religionspädagogischen Studienzentrum (RPZ) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Kronberg im Taunus.

Erfolgreich ist, wer nicht alles auf einmal will, sondern sich Zeit lässt: für die Stille, für die Reife, für alles, was nicht in seiner Hand liegt. Erfolgsfaktoren: Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, Selbstbewusstsein, Geduld, Mitgefühl, Humor. Udo Hahn

Was können Eltern tun?

Eltern in Deutschland haben zu wenig Zeit für ihre Kinder. Zu diesem Ergebnis kommt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in einer Studie aus dem Jahr 2007, in der es die Lage von Kindern in verschiedenen Industrienationen vergleicht. So beklagt zum Beispiel jeder zweite Teenager in Deutschland, dass die Eltern kaum Zeit haben, sich mit ihm zu unterhalten. Dabei sind gemeinsame Zeit mit den Eltern, ihre Zuwendung und ehrliches Interesse für das Wohlbefinden eines Heranwachsenden wichtig – viel wichtiger als das neue Handy oder mehr Taschengeld. In vielen Familien geht es unter der Woche turbulent zu: Haushalt und Beruf, Schule, Kita und Sportverein und andere Termine sind zu absolvieren. Es ist nicht entscheidend, wie viele Stunden wir als Eltern mit unseren Kindern verbringen. Viel wichtiger ist es, wie die gemeinsam verbrachte Zeit geplant und gestaltet wird. Sicher, die meisten Kinder finden einen Familienausflug in einen Freizeitpark klasse. Doch oft sind es die eher einfachen Dinge, an denen Kinder die meiste Freude haben und sich auch noch als Erwachsene gern erinnern: ein Spielabend, ein Federballturnier oder ein Ausflug an den Badesee. Diese Aktivitäten kosten kaum Geld. Und sie machen umso mehr Spaß, je mehr Leute dabei sind: Freunde von den Kindern und andere Erwachsene. Versetzen wir uns in die Perspektive der Kinder. Für sie zählt nicht, ob die Stunde 60, 80 oder 100 Minuten hat oder wie lange die nächste Mau-Mau-Runde dauert. Ihr Zeitempfinden ist ein anderes als das von Erwachsenen. Sie wollen am liebsten das tun, was ihnen Spaß bringt, was ihre Neugier befriedigt, was ihnen Wohlgefühl vermittelt – und das am besten hier und jetzt. Nicht gleich, nicht später – jetzt! . Es ist gut, wenn Eltern sich bewusst machen, dass Kinder anders „ticken". Und das aus drei Gründen:

1. Sie bringen mehr Verständnis für das kindliche Verhalten auf und können vorprogrammierten Konfliktsituationen entspannter entgegen sehen. Geben sier etwa vor dem Kinderarzttermin die 10-Minuten-Parole zu Vorbereitungsmaßnahmen früher aus, dann regen sie sich auch weniger über trödelnde Kinder auf.

2. Entschleunigung können Eltern ideal von ihren Kindern lernen. Diese tun es nämlich von selbst und genießen ihre Freude am Augenblick. Schaut es ihnen einfach ab. Die Welt um euch herum bricht deshalb nicht zusammen.

3. Wenn die Zeit zu knapp ist für komplette Bastel- und Spielnachmittage, brauchen Eltern kein schlechtes Gewissen zu haben. Kinder stehen nicht mit der Stoppuhr neben ihnen und führen Tagebuch über das ihnen gewidmete Zeitkontingent. Was zählt, ist die gemeinsam erlebte und gefühlte Zeit.

Wenn Eltern sich in ihre eigene Kindheit zurückversetzen, haben sie meist positive Erinnerungen an Spiele, wo sie ihre eigene Welt schafften und sie mit ihrer eigenen Fantasie ausgestalteten. Das ist ein Geschenk, das sie aus ihrer Kindheit mitnahmen, denn die Fantasie, die in der Kindheit veranlagt und gepflegt wurde, ist etwas, das uns das ganze Leben begleitet und diese Entwicklung kann nicht später in Kursen erlernt oder nachgeholt werden.

Eltern wünschen sich jedoch häufig lieber Angebote für ihre Kinder, einhergehend mit Spielzeug, Abwechslung, Unterhaltung, Förderung. Selten geht es um Raum und Zeit für Spiele und um das Entstehen einer kindlichen Fantasiewelt. Ursache dafür ist häufig ein Druck, den Eltern verspüren, denn sie haben das Vertrauen in die gesunde kindliche Entwicklung verloren. An diese Stelle ist die Sorge getreten, dass ohne ihr aktives Dazutun vielleicht alles Wesentliche ausbleibt oder Chancen verpasst werden. Lt. Hengstenberg wächst die Pflanze nicht schneller, wenn man daran zieht, sondern sie geht kaputt. In unserer heutigen Welt werden die Eltern als nachlässig angesehen, die nicht "ziehen". Eltern trauen sich nicht mehr, ihre Kinder einfach nur spielen zu lassen. Das freie Spiel ist aber die gesündeste und umfassendste Art des Lernens in dieser Lebensphase.

Manchmal trauen Eltern ihren Kindern nicht zu, sich selbst umfassend zu bilden. Sie begründen ihr Misstrauen damit, dass das Kind nicht über sein Spiel spricht. Dazu ist es nur wenig in der Lage, denn es ist seine Fantasiewelt. Diese Fantasiewelt ist für Eltern von geringen Interesse, denn es ist nicht ihre. Vielmehr geht es Eltern darum, zu wissen, ob es ihrem Kind gut geht, wenn sie fragen, was es gespielt hat. Da sie jedoch das Vertrauen in die gesunde kindliche Entwicklung verloren haben, fällt es ihnen schwer, nachzuvollziehen, dass es ihrem Kind gut geht, wenn es "nur" in seiner Fantasiewelt spielt, wenn es eigene Ideen und nicht die der Eltern verwirklicht und wenn es sich Gegenstände dazu selbst herstellt. Das trifft für Kinder aller Altersgruppen zu.

Das, was Eltern von ihren Kindern lernen können, bringt sie oft selbst in einen Konflikt, z.B.: Spielendes Lernen der Kinder ist ohne Erwachsenen möglich. Jede vorzeitige, künstliche Beschleunigung der Entwicklung der Kinder geht auf Kosten von Qualität und Substanz.

Voraussetzungen, die unsere Kita bietet

ImPuls e. V. ist seit 1992 in der Stadt Hohen Neuendorf in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder in ihrer Subjektstellung zu stärken, sich für die Durchsetzung von Kinderrechten stark zu machen und Lebensorte zu kreieren, in denen Kinder ihren Fähig- und Fertigkeiten entsprechend selbstbestimmt agieren und Erfahrungen sammeln können. Im Jahr 2000 übernahm er die Kita Krümelkiste in Trägerschaft, mit der er ihr Bild vom Kind als Subjekt und Akteur seiner Entwicklung durch ein offenes, situationsorientiertes pädagogisches Konzept im frühkindlichen Bereich auf den Weg bringen konnte.

Unsere Voraussetzungen sind in erster Linie unsere hohe Motivation gesellschaftliche Veränderungsprozesse zum Wohle der und anvertrauten Kinder zu begleiten.

Die Beobachtung der Kinder hat für uns eine zentrale Rolle, da sie vor allem auf Beachtung ausgerichtet ist. Wir nehmen eine wertschätzende, das Kind als Subjekt verstehende Haltung ein, was die intensive Einbeziehung der Eltern als Selbstverständlichkeit voraussetzt.

Pikler-, Hengstenberg-Ansätze: Bildungsauftrag und Gemeinsamkeiten

Wir verstehen uns in ersten Linie als Bildungs- und Erziehungseinrichtung und bejahen den gesellschaftlichen Bildungsauftrag des Landes Brandenburg. Dieser beinhaltet im Wesentlichen das folgende Bild vom Kind: „Kinder kommen mit der Fähigkeit zu lernen auf die Welt. Sie sind hungrig nach Wissen und neuen Erfahrungen, wie niemals später. Diese kindliche Neugierde nutzen und vertiefen ist unser Ziel. Nur so können sich Kinder neues Wissen aneignen und damit unabhängig und eigenständig werden. Insofern trauen wir den Kindern in der Gestaltung ihres Alltags. Dazu gehört, dass Kinder sich ausprobieren müssen, um Sicherheit und Selbständigkeit zu erlangen. Pädagogische Prinzipien nach Pikler und Hengstenberg sind entsprechend.

„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine Entwicklung das wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird." Emmi Pikler

„Gib mir Raum und lass mir Zeit" bedeutet, dass jedes Kind sein individuelles Entwicklungstempo hat. Wir sehen die Kinder als individuelle Persönlichkeiten und akzeptieren sie so, wie sie sind. Gezielte Förderung der Kinder geschieht durch Freude an den Fortschritten in ihrer Entwicklung. Die Kinder erfahren Interesse an ihrer Entwicklung durch den Erwachsenen und durch andere Kinder. Dadurch wird bei ihnen Selbstwertgefühl und Stolz geweckt.

Geschützte Räume, in denen sich Kinder wohlfühlen, ist eine Grundvoraussetzung für ihre optimale Entwicklung. Selbst die besten pädagogischen Angebote bringen nur wenig Nutzen für die Kinder, wenn sie nur ungern in die KITA kommen. Nur wenn sie sich wohlfühlen, sind die Voraussetzungen zum vielfältigen Lernen und zur Aufnahme sozialer Kontakte gegeben.

Wir verstehen das Kind sowohl als biologisches, als auch soziales Wesen. Wir regen das Kind an, sich im selbstsicheren Tun forschend mit seiner Umwelt auseinander zusetzen und seine ursprünglichen Fähigkeiten durch das ihnen eigentümlichste Element der Bewegung zu entdecken, um Selbstbewusstsein und Standhaftigkeit zu erlangen.

Über Pikler und Hengstenberg
"Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine Entwicklung das wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird." Emmi Pikler

Emmi Pikler (1902-1984) war Kinderärztin. Der Name Emmi Pikler steht heute für einen Bewusstseinswandel in der Kleinkindpädagogik: Schon der Säugling wird als Mensch ernstgenommen.

„Wir alle kennen diese ursprünglichen Regungen der Kinder, die immer wieder darauf hinauslaufen, allein probieren zu wollen. Wir sollten nur noch mehr darum wissen, dass diese unermüdliche Überwindung von Widerständen aus eigener Initiative dem Kind jene Spannkraft verleiht, die wir ihm zu erhalten wünschen, und dass die Freude an der Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten darauf beruht, dass es selbständig beobachten, forschen, probieren und überwinden durfte." Elfriede Hengstenberg

Elfriede Hengstenberg (1892 -1992) war eine deutsche Pädagogin. Durch die Ausbildung entwickelte sie eine ganzheitliche Sichtweise von Gymnastik und Musikpädagogik, die in der Entwicklung einer neuen Bewegungskonzeption mündete.
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Unsere Regeln

„Kinder lernen nicht einfach, was wir Erwachsenen wollen und wann wir es wollen – sie lernen, wenn sie dafür bereit sind (und das entscheiden sie selbst)." Jesper Juul (dänischer Lehrer, Gruppen- Familientherapeut Konfliktberater und Buchautor)

Kinder brauchen Liebe, Zeit, Geborgenheit – und vor allem das Recht darauf, ihre Kindheit zu leben. Der Druck auf die Entwicklung unserer Kinder – auch schon in den Kitas – ist in den letzten Jahren immer größer geworden.

Regeln sind meist überflüssig, aber zumindest immer fragwürdig. Das gilt besonders, wenn wir eine Grenze nur setzen, damit es Grenzen gibt. In unserer Kita geben Grenzen und Strukturen uns Orientierung und Halt. Im Besonderen gilt das für das Zusammenleben mit anderen Menschen, das bedeutet meine Freiheit endet da, wo ich die Freiheit des Anderen beschneide. Diese Orientierung gilt ebenso für Erwachsene, als auch für Kinder.

Turne barfuß!

Barfuß laufen stärkt und trainiert die Fußmuskulatur. Diese Muskeln sind wichtig, weil sie das Quer- und Längsgewölbe an der Fußunterseite tragen. Verkümmern die Muskeln dagegen, kann sich das Gewölbe absenken. Die Folge sind Fehlstellungen. Barfuß laufen ist die beste Vorsorge gegen Senk-, Spreiz- und Plattfüße. Barfuß laufen wirkt sich durch die Stimulation der Fußreflexzonen auch auf den restlichen Körper aus. Die gesamte Durchblutung wird gefördert, vermehrte Körperwärme freigesetzt und das Immunsystem gestärkt.

Gleichzeitig wirkt es sich positiv auf die gesamte Körperkoordination aus, das haben wissenschaftliche Untersuchungen an Grundschulkindern erwiesen. Und nicht zuletzt ist Barfuß laufen ja auch ein sinnliches Erlebnis. Durch warmen Sand oder über weiches Moos wandern, die Grashalme zwischen den Zehen spüren - dieses Gefühl entspannt und "erdet", im wahrsten Sinne des Wortes. Die unterschiedlichen Sinneseindrücke schulen die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit.

Bequeme Kleidung

Das Kind benötigt bequeme körpernahe Kleidung, in der es sich gut bewegen kann. Diese darf nicht einengen, Leggings sind besser als Strumpfhosen (wegen Barfuß laufen). Ein dünnes Shirt verhindert das Schwitzen, selbst im Winter. Nach Möglichkeit sollte die Kleidung so sein, dass das Kind sie ohne große Mühe (altersentsprechend) an- und ausziehen kann und Verletzungsgefahren verhindern (Reißverschlüsse, großen Knopfe, Bänder). Kleidchen und Röcke sind zwar schön, stören jedoch beim Klettern und Rutschen, so wie auch zu weite Hosen, die über die Füße hängen. Für das Spielen im Freien benötigt das Kind dem Wetter entsprechende Kleidung, angefangen vom Sonnenhut, über Gummistiefel, wasserdichte Kleidung bis hin zu wasserundurchlässigen Schuhen.

Bedürfnisse der Kinder respektieren

z. B. Schlaf: Schlaf ist ein Grundbedürfnis. Der Körper und der Geist brauchen Erholung, um richtig funktionieren zu können. Zu wenig Schlaf macht auf die Dauer krank. Wie viel Schlaf ein Mensch braucht ist individuell verschieden und vor allem, wann man diesen Schlaf braucht. In unserer Kita wird das natürliche Müdigkeitsgefühl jedes Kindes beachtet, nur so kann auch jedes Kind sein individuelles Schlafbedürfnis kennen lernen und beachten.

z. B. ungestörte Kommunikation: Häufig werden Gespräche von Kindern unterbrochen, weil Erwachsene es eilig haben, oder ihre Kommunikation als wichtiger empfinden. Oft ärgern sich Erwachsene, wenn die Kinder dazwischen reden, merken jedoch nicht, das sie selbst nicht anders kommunizieren. Uns ist es wichtig, dass Gespräche mit Kindern ernst genommen und nicht unterbrochen werden. Das trifft insbesondere auch in Situationen zu, in denen Kinder gewickelt, gefüttert oder gewaschen werden.

z. B. ungestörtes Spiel: Das Spiel als Grundbedürfnis und damit auch Haupttätigkeit des Kindes bietet einen großen Erfahrungsraum für jedes Kind, in dem es sich mit seinen Gefühlen und Gedanken selbstbestimmt erlebt und mit seiner Umwelt auseinandersetzt. "Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn, wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer ist." Astrid Lindgren Kinder bewältigen im Spiel die Aufgaben des Lebens. Sie verwandeln reale Ereignisse durch Nachspielen und tauchen dabei in eine andere Welt ab. Damit lernen sie, auf ihre Art mit der sie umgebenden Welt umzugehen. Dafür benötigen sie die Regie.

z. B. Zeit für Eingewöhnung: Dabei orientieren wir uns an einer Eingewöhnungszeit von 4 Wochen. Wir alle kennen das: Wenn wir an einen fremden Ort kommen, dann fühlen wir uns erst einmal verunsichert. Wir suchen nach Orientierungspunkten. Wenn wir diese dann gefunden haben, erweitern wir von da aus unseren Aktionsradius und erobern den Raum um uns herum. Ähnlich ist es bei Kindern. Sie spielen zunächst in eurer Nähe, versichern sich immer wieder, ob ihr noch da seid und entfernen sich nach und nach immer weiter von euch. Ihr seid ihre Orientierungspunkte, gebt ihnen Halt und Sicherheit.

Neben der Bezugserzieher:in kann auch ein klar begrenzter Raum solch eine Sicherheit bieten. Bewegt sich das Kind in einem geschützten Raum, der keine Angst macht, kann es selbst über Nähe und Distanz zu den begleitenden Elternteil und zu der Bezugserzieher:in entscheiden und es kann sich auf andere Dinge konzentrieren. Die Eingewöhnung ist gelungen, wenn der/die Erzieher:in zur Bindungsperson in der Kita geworden ist. Nicht, wenn das Kind aufhört zu weinen. Für die Bildungsprozesse der Kinder ist eine stabile Bindung zu den Eltern sowie zum/zur Erzieher:in eine wichtige Grundlage.

Weitere Regeln:

Lass dir und den anderen Zeit!
Nicht drängeln und nicht motzen!
Tue nur das, was du dir zutraust, aber das tue!

Die Sorge vieler Erwachsener, dass Kinder verunglücken und vielleicht von der hohen Leiter fallen könnten, ist verständlich. Doch diese Sorge entsteht eigentlich nur dann, wenn man Kindern nicht von Anfang an eine selbständige Bewegung ermöglicht, sie auf die Geräte hebt und ihnen die Hand reicht, wenn sie nicht gleich wieder hinunter finden. Es ist eher hinderlich für die selbständige Bewegungsentwicklung, wenn der Erwachsene eingreift, sobald das Kind signalisiert: "Ich kann es nicht allein".

Kinder, die weder zu Aktivitäten gedrängt werden, noch die in ihren Versuchen, selbständig Hindernisse zu überwinden, gebremst werden, suchen und finden Lösungen, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen. Dazu ist eine vertrauensvolle Grundhaltung notwendig. Wir sollten erst einmal abwarten, welchen Weg das Kind wählt und zuschauen, wie es mit den Schwierigkeiten umgeht. Wenn es zu gefährlich wird, kann man sich in die Nähe stellen und dem Kind durch unsere Anwesenheit Sicherheit signalisieren: "Im Notfall bin ich da und helfe dir, wenn du nicht mehr weiterkommst."

Kinder, die sich zu viel zutrauen, sollte man anregen, am Boden zu beginnen und nicht gleich von der höchsten Stufe der Leiter aus zu probieren. Man kann solche Kinder unterstützen, indem man sie fragt, wie sicher sie sich fühlen. Wenn ein Kind z.B. auf der obersten Sprosse der Leiter steht, wäre es ein Indiz für sein sicheres Gefühl, dass es frei stehen und sich ohne Angst umschauen kann, den anderen zuwinkt und sich vielleicht traut, den Pullover dort oben auszuziehen.

Viele Erwachsene - Eltern und Erzieher:innen - sind irritiert und stellen fest, dass es ihnen schwer fällt, nichts zu tun. Manche finden es ganz angenehm, das Kind nicht immer "bespielen" zu müssen. Andere merken, dass zu Hause nicht die richtigen Spielzeuge vorhanden sind. Zu Hause räumen die Kinder alles aus, die Sachen bleiben verstreut auf dem Boden liegen. Das Kind kann sich nicht ins Spiel vertiefen, es langweilt sich und will unterhalten werden.

Es ist wichtig, dass wir Erwachsenen eine andere Haltung gegenüber Kindern einnehmen. Jedes Kind hat sein eigenes Bewegungsmuster. Gefühle kommen durch Spiel und Bewegung zum Vorschein. Gerade in den ersten drei Lebensjahren ist Bewegung Motor der Entwicklung. Kinder brauchen Erwachsene, die sie begleiten, ohne vorschnell in ihre Aktivitäten einzugreifen. Sie brauchen Anteilnahme, kein übertriebenes Lob. Vertrauen, Geduld und Gelassenheit sind elementare Voraussetzungen, die wir als Erwachsene den Kindern entgegenbringen müssen.

Andrea von Gosen über ihre Arbeit nach Pikler und Hengstenberg

 

Unsere Bereiche und Räume

"Das Kind anregen zu müssen, das glauben wir nur, weil wir zu wenig Ahnung davon haben,was jeder Mensch an Entfaltungsmöglichkeiten mit auf die Welt bringt." Heinrich Jacoby

Die Räume im Kleinkindbereich

Um dem besonderen Fürsorgeanspruch und dem intensiveren Bindungsbedürfnis der unter Dreijährigen gerecht zu werden, haben wir einen „Kleinkindbereich" als schützenden Rahmen für die optimale Entwicklung unserer kleinsten Kinder geschaffen. Hier gibt es zwei große Räume, mit viel Platz für Bewegung und zum Essen, sowie 3 kleinere Räume, die sowohl zum Bewegen anregen, als auch zum Rückzug bzw. zum Schlafen dienen.

Drei Kernmerkmale unserer Arbeit nach Emmi Pikler sind:

die autonome Bewegungsentwicklung,
das freie Spiel
die beziehungsvolle Pflege.

Damit sich Kinder frei und autonom bewegen können ist die Raumgestaltung der Entwicklung der Kinder angepasst. Einzelne Bereiche sind abgetrennt, damit die Kinder ungestört, entsprechend dem jeweiligen Entwicklungsstand und den natürlichen Bedürfnissen spielen, essen, ausruhen/schlafen... können. In Hinblick auf die Bewegungsentwicklung achten die Pädagog:innen darauf, dass sie diese nie direkt beeinflussen und ihr nicht vorgreifen. Die Kinder können Bewegungen immer wieder ausprobieren, bis sie sich selbst Neues zutrauen. Aus eigener Initiative ausgeführte Handlungen und Bewegungen spielen eine wesentliche Rolle beim Lernen sowie bei der Ausbildung des Körperschemas, der Entwicklung des Willens, der Ausdauer, beim Erlernen von Handlungsplanungen und dem Kennenlernen der Umwelt.

Auch im Spiel haben die Kinder die Möglichkeit, sich als kompetent zu erleben, deshalb sorgen wir für eine entsprechende Umgebung, aber lenken das Spiel nicht. Das Spielzeug ist frei verfügbar und liegt in Reichweite. Als Spielsachen dienen u.a. einfache Gebrauchsgegenstände, wie Dosen, Pappkartons... Kinder sollen das spielen können, was sie möchten, solange und wie sie mögen. Spielen ist sowohl im Raum, als auch im Garten möglich (Ausnahme ist die Eingewöhnung).

„Wenn wir Erwachsene dem Kind unsere Spiele zeigen, es zur Nachahmung anhalten, bringen wir es um das, was für es das Wertvollste, das Wunderbarste beim Spiel ist: die Freude, neue Entdeckungen zu machen; wir nehmen ihm die Möglichkeit, selbständig, nach eigener Initiative zu handeln, die Welt besser kennenzulernen" Emmi Pikler

Emmi Pikler hat der Qualität der Pflege eine große Bedeutung beigemessen und das Konzept der beziehungsvollen Pflege für Situationen des Wickelns, Badens, Anziehens und der Mahlzeiten entwickelt. Das Kind wird von Anfang an als aktiv teilnehmender Partner angesehen, dessen Signale von den Erwachsenen beachtet und als Ausdruck von Bedürfnissen angesehen werden. In unserer Kita agiert der/die Erzieher:in mit dem Kind allein und kann ihm eine differenzierte, ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Sie geht dabei sanft vor, kommentiert alle Handlungen und ermöglicht die Teilnahme des Kindes unabhängig von dessen Alter.

Zum Lernen des eigenständigen Essens werden Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes begleitet.

Wickeltische sind durch Gitter gesichert, die einerseits Schutz bieten, aber auch dem Kind die Möglichkeit, eine Wickelposition zu wählen. Die Kinder können sich jederzeit ausruhen oder schlafen.  

„Behandeln wir das Kind nie mechanisch. Behandeln wir es nie wie einen leblosen Gegenstand, wie klein es auch sein mag. Nehmen wir Rücksicht! Zusammen, gemeinsam, lösen wir die Aufgaben: die Mutter die ihren, das Kind die seinen." Emmi Pikler

Die Räume im offenen Bereich

In unserem Haus befinden sich sogenannte Funktionsräume, die gleichzeitig Orientierungspunkte darstellen und jederzeit durch bestimmte, mit den Kindern erarbeitete Regeln frei zugänglich sind. In Absprache mit dem/ der jeweiligen Erzieher:in wird es den Kindern ermöglicht, auch ohne ständige Aufsicht der Erzieher:innen die Räume in Anspruch zu nehmen. Dadurch wollen wir den Kindern zum einen Vertrauen entgegenbringen und zum anderen sicherstellen, dass die Kinder eigenständig Erfahrungen sammeln und Lernprozesse organisieren können.

Der Bewegungsraum

Bewegung á la Hengstenberg Einfache Holzmaterialien die den kindlichen Forschungsdrang ernst nehmen und herausfordern, Kippelhölzer, Hocker, Balancierstangen, Wackelbretter, Hühner- und Stehleitern etc. werden von uns genutzt, damit sich die Kinder in den vielfältigsten Formen bewegen. Feste Spielregeln bilden dabei den Rahmen, in dem sich die Kinder erproben: barfuß; lass dir und den anderen Zeit; tu nur das, was du dir allein zutraust; nicht drängeln, schubsen, motzen.

Das Kind kann ohne Leistungsdruck seine Fähigkeiten erproben und neue Möglichkeiten entdecken, was nicht nur sein Bewegungsgeschick verbessert, sondern seine Kompetenzen in einem umfassenden psychomotorischen Sinn erweitert.

So entwickeln die Kinder Vertrauen in die eigene Geschicklichkeit, erleben: kreatives Tun bringt Freude, Konzentration lässt eine Aufgabe besser gelingen, Fehler dürfen gemacht werden und sind hilfreich. Der Bewegungs- und Spielansatz von Elfriede Hengstenberg ist heute aktueller denn je.

Der Spielflur

Ungestörtes Anziehen ohne Zeitdruck, aber auch die Unterstützung durch den Erwachsenen, wenn sie Hilfe benötigen erleben die Kinder auf dem Spielflur. Das ungestörtes Spiel in strukturierten Spielecken ohne vorgegebenen Zweck und Bücherecken und die Möglichkeit Spiel-(Themen-)kisten auszuleihen, regen die Kreativität der Kinder an. Auf die Bewegung im Spielflur legen wir besonderen Wert, da bewegte Kinder sich selbst körperlich/geistig/emotional aktiv erleben und ihre Wahrnehmung sich erweitert. Sie finden hier Möglichkeiten vor, die einen sehr herausfordernden Charakter haben.

Der Gartenbereich

Im Garten erweitern sich die Erfahrungsbereiche der Kinder durch:
Oben/Unten, aufgrund der Modellierungen des Bodens (Erdunebenheiten)
das Hin- und Herschaukeln,
das Transportieren schwerer Baumstämme o.ä.
die Fortbewegung mit entsprechend selbst ausgewählten Fahrzeugen
die sinnlichen Erfahrungen im Umgang mit Sand, Gras, Tieren, Holz ...
das Erleben von Wachsen, Gedeihen und Verwerten mit selbst angebauten Obst, Gemüse und Kräutern

Der Bootsraum

Hier steht die kindorientierte Essenssituation (drinnen und draußen) im Mittelpunkt. Jedes Kind soll die Erfahrung machen, dass der Esstisch ein Ort der Freude und des Genießens ist. Die Bedürfnisse und Ressourcen der Kinder stehen an dabei an erster Stelle. Solange Kinder gesund und nicht krankhaft durch ihr Körpergewicht auffällig sind, können sich Erwachsene darauf verlassen, dass diese ihr Essverhalten selbstständig regulieren und so viel zu sich nehmen wie sie brauchen.Dabei ist das Angebot entscheidend, es soll sättigen, mit ausgewogener Kost. Kinder haben auch in Essenssituationen ein von Geburt an vorhandenes Interesse und Neugierde. Sie haben bei uns die Gelegenheit, zu erkennen, welche Speisen angeboten werden, da diese in Schüsseln auf den Esstisch gestellt werden. Die Kinder entscheiden, was und wie viel sie nehmen und in welcher Reihenfolge und tun sich selbstständig auf. Der begleitende Erwachsene kann die Kinder darauf hinweisen sich eine angemessen große Portion auf den Teller zu füllen mit der Option sich noch nach zu nehmen.

Wir wissen, dass zur Entwicklung der Kinder Phasen gehören, in der bestimmte Nahrung abgelehnt wird. Wir wissen auch, dass diese Phasen im Normalfall wieder enden und gehen gelassen damit um. „Kinder können von Geburt an die Verantwortung für ihren Geschmack und Appetit übernehmen." Jesper Juul

Vor und nach der Essenssituation können die Kinder hier auch Basteln und Spielen.

Der Bauraum

Im Bauraum können die Kinder physikalische Gesetzmäßigkeiten kennen lernen und sie nehmen wahr, dass sie ihre Umwelt (mit-)gestalten können. Sie können mit anderen Kindern etwas bauen oder zerstören und machen so elementare materielle und soziale Erfahrungen.

Verbindung von Bau- und Fantasiespielen. Erst im letzten Jahr vor der Einschulung geht es beim Bauen und Konstruieren darum ein bestimmtes Bauwerk fertig zu stellen. Im Spiel mit den Gegenständen erwerben die Kinder vielfältiges Wissen: Sie relativieren zwischen groß-klein, eng-weit, machen räumliche Zuordnungen wie innen-außen, vorn-hinten, oben-unten (verschiedene Ebenen) und erwerben entsprechende Begriffe. Grundlegende Gesetze der Statik erfahren die Kinder, wenn sie mit unterschiedlichen Materialien bauen, insbesondere aber mit den Biber-Bausteinen. Das Material mit seiner Oberflächenbeschaffenheit, seiner Form und seinem Gewicht eröffnet jeweils spezifische Lösungen. In ihrem Spiel erfassen die Kinder derartige physikalische Gesetzmäßigkeiten intuitiv und handeln entsprechend.

Nebenräume

stehen in allen Bereichen zum Spielen oder Ausruhen zur Verfügung.

Unsere Kooperationspartner

"In einer gleichwürdigen Beziehung werden die Wünsche, Anschauungen und Bedürfnisse beider Seiten gleich ernst genommen..." Jesper Juul

Grundschule Borgsdorf

Auf der Grundlage des GOrBiKs - Gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Bildung in Kindertagesbetreuung und Grundschule – kooperieren wir mit der Grundschule Borgsdorf, mit folgenden Zielen:
einen gelingenden Übergang aus der Kindertagesstätte in die Grundschule gemeinsam gestalten.
ein gemeinsames Bild vom Kind entwickeln, das den Eingang in die pädagogischen Konzeptionen/Schulprogramme findet.
eine gemeinsame Vorstellung von einer neuen Lernkultur gewinnen.
anschlussfähige Formen von Beobachtung, Dokumentation und Analyse praktizieren.
Professionalität im Bereich von Kita und Grundschule stärken.
gemeinsame Erziehungs- und Bildungsverantwortung von Eltern, Kita und Schule wahrnehmen.
Dafür nutzen wir gegenseitige Besuche und Hospitationen. Ein Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit bildet die Projektarbeit im letzten Jahr vor der Einschulung.

Landkreis OHV – Inklusion

"Bisher war es wichtig, dass jeder, der anders ist, die gleichen Rechte hat. In Zukunft wird es wichtig sein, dass jeder das gleiche Recht hat, anders zu sein." Willem De Klerk, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Vizepräsident von Südafrika

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Landkreis Oberhavel haben wir die Möglichkeit, Kinder mit Beeinträchtigungen/Behinderungen aufzunehmen und inklusiv zu betreuen. Daneben erhalten sie auch Einzelförderung. Dafür steht uns eine Heilpädagogin, eine Motopädin und eine Heilerziehungspflegerin zur Seite.

Inklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion. In einer inklusiven Gesellschaft ist es normal, verschieden zu sein. Jeder ist willkommen. Und davon profitieren wir alle: zum Beispiel durch den Abbau von Hürden, damit die Umwelt für alle zugänglich wird, aber auch durch weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und ein besseres Miteinander.

Inklusion ist ein Menschenrecht, das in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist. Deutschland hat diese Vereinbarung unterzeichnet. Quelle: Aktion Mensch
In unserer modernen Gesellschaft existieren vielfältige Formen und Entwürfe des Zusammenlebens. Unterschiedliche Voraussetzungen, kulturelle Hintergründe sowie Familienformen sind Teil dieser Gesellschaft und damit auch dieser Kita. Wir begreifen diese Vielfalt als Wert. Wir lehnen jede Form von Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung oder Mobbing entschieden ab. Das Konzept unserer Kita zielt auf Integration, Offenheit und einer Willkommenskultur für alle. aus unserem Konzept

familylab

Die »familylab-Kita-Weiterbildung« ist eine Weiterbildung für Fachkräfte in Kitas, die die Teilnehmenden qualifiziert, ihre eigene pädagogische Praxis auf der Grundlage der Erfahrungen und der Arbeit von Jesper Juul zu reflektieren und zu verändern.

Das Ziel der »familylab-Kita-Weiterbildung« ist eine gleichwürdige Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern (in Kitas und Einrichtungen) die den Kindern, den Erzieherinnen und Eltern gut tut.

Wir bilden uns regelmäßig weiter in Kooperation mit familylab. Weitere Informationen: www.familylab.de

Dr. Hugo Rosenthal Oberschule

Als Beitrag einer Berufsorientierung der Schüler der 10. Klassen für erzieherische Berufe kooperieren wir mit der Dr. Hugo Rosenthal Oberschule. Die Kooperation ist in das Schulprogramm eingebunden und unterstützt unseren Bildungsauftrag durch Teilnahme von Schülern an unseren Kita-Alltag.

 

Kontakt und Team

Leitung

Kristin Häger

Stellvertretende Leitung

Lisa-Marie Pitschel

Rosenstraße 50

16556 Borgsdorf

Tel. 03303/ 21 16 20

E-Mail: kruemelkiste@impuls-ev.eu

Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 6:00 -17:00 Uhr

Elternsprechzeit:
Dienstag 13:00 - 17:00 Uhr und nach Vereinbarung